Die Ankunft der Schwarzen Hand ist der Auftakt für ein weltweites Abenteuer, welches eine Gemeinschaft an Männern und Frauen ihrer angestammten Heimat entreißt und sie auf eine Reise durch das 11. Jahrhundert schickt. Auf diesen Wegen treffen jene Wagemutigen bald Menschen verschiedenster Abstammung, die in fernen Zivilisationen in ganz Eurasien zu Hause sind. Nicht jeder Fremde aber wird sogleich zu einem Freund, denn Neid, Habgier und zuweilen blanker Hass schwelen allgegenwärtig in allen Bereichen der feudalen Gesellschaft. Schließlich aber, vor der Wende in die neue Zeit, gibt es keinen Raum mehr für Ungerechtigkeit oder Habgier Einzelner. Der Kontinent muss eins werden und ohne Zwist zusammenstehen, soll der Menschheit Abenteuer in eine neue Ära führen.
Wer sind jene Unerschrockenen, die diesem Ruf zu folgen bereit sind?
Die Freunde aus Bavaregk
Aan, der feine Kerl

Aan ist ein kleiner, leicht schüchterner Junggeselle im Alter von 18 Jahren. Zusammen mit seinem Vater und weiteren Verwandten wohnt er neben den Kohlemeilern im kleinen Siedlungswald. Die gelegentliche Tristesse des ländlichen Lebens, die hier nahe der Berge im Nirgendwo immer wieder mal entsteht, versucht er durch geistig-kreative Beschäftigung zu durchbrechen. Von körperlicher Anstrengung nicht gerade begeistert, sind auch manch tägliche Auseinandersetzungen in seinen Augen Zeitverschwendung. Ob es dabei um persönlichen Besitz oder verletzte Egos geht – gibt es denn keine andere Möglichkeit als Waffen oder nackte Fäuste? Trotz dieser innerlich-gediegenen Gelassenheit versteht es Aan durchaus, auch mal aufzublühen. Seine natürliche Konfusion macht er wett durch einen unstillbaren Wissensdurst sowie Ideendrang, der – erst einmal ausgebrochen – seine braunen Augen strahlen und seine Mitmenschen auch mal zufrieden nicken lässt.
Katherina, die Holde

Katharina kam einst als Kriegsflüchtling rauf nach Bavaregk. Ausgelöst durch den fränkischen Sturm auf Großbritannien, wurde ihre einst recht weitläufige Familie in alle Himmelrichtungen auseinandergejagt. Die daraus eskalierenden Strapazen haben sie verständlicherweise geprägt; auch wenn sie durch zahlreiche Beschäftigungen diese gerne vergessen möchte. Sich von den Erinnerungen an früher besiegen lassen, das soll der jungen Frau mit dem blonden Schopf also keinesfalls passieren. Das zeigt sie denn und muss sie auch im Umgang mit ihren kleinen Brüdern, die sonst keine weiteren Angehörigen zu haben scheinen. Da Katharina in manch Situationen so gelegentlich ohne fremde Hilfe nicht weiter weiß, findet sie oftmals Rückhalt bei ihren Freunden – obschon sie dies gar nicht nötig zu haben scheint. Es heißt, sie würde über besondere Kräfte verfügen, könne in den Menschen Einblick nehmen und stünde in besonderer Verbindung mit der sie umgebenden Natur.
Jannic, der Gutsmensch

Es gibt so einige junge Mannen in Bavaregk auf der Ebene, die sich durch eine natürlich-kräftige Statur auszeichnen. Jannic, dem die Zufriedenheit förmlich aus den blau-grauen Augen strahlt, ist einer dieser Mitbewohner. Aufgrund seiner Gelassenheit, die sich mit wunderbar mit derber Kraft ergänzt, ist es ihm gegönnt, sehr gut nach eigenen Ermessen leben zu können, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Handwerklich-praktische Talente sind seine Sache ohnehin nicht, hat doch alles seine Zeit und muss nicht immer sofort erledigt werden. Gelegentlich, auch ohne gutes Zureden seiner Stammesbrüder, leistet er aber dennoch einen Beitrag und läst für Bavaregk auch mal die Muskeln spielen. Das eigene Haus zu richten oder für seine sechsköpfige Familie da zu sein, ist ihm aber allgemein schon anstrengend genug. Die gelegentlichen Eskapaden unter Bier- und Meteinfluss versteht Jannic – von seinen Freunden verschiedentlich geheißen – so auch als wahrlich verdient.
Marah, die Kämpferin

Vor mehr als zwanzig Jahren zogen fahrende Händler in Richtung der schottischen Berge. Auf ihrem Weg nach neuen Möglichkeiten gelangten sie nach Bavaregk, wo sie ein Neugeborenes, ein Mündel ohne Schutz und Herkunft, hinterließen. Marah ist ihr Name. Die inzwischen erwachsene junge Frau wurde durch manch enttäuschende Erfahrung genötigt, sich in der örtlich zwar partnerschaftlichen, im weiteren Umfeld allerdings ziemlich ungehobelten Stammesordnung zu behaupten. Dabei sah sie sich mit Situationen konfrontiert, die – als nichts Anderes mehr weiter half – nur noch handgreiflich zu befrieden waren. Trotz ihres Willens, für ihre Mitmenschen da zu sein, ist Marah samt ihrem Herzen weiterhin gefangen. Die dörfliche Gemeinschaft nahe der Grenze zu den Highlands kann ihr nicht mehr lange bieten, was sie an Erlebnissen oder Geselligkeit sich wünscht, so das Marah wohl kurz davor steht, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen.
Die Gemeinden von Honshū
Cho-Han Sung, Wanderer des Ostens

Gemäß bestimmter koreanischer Kondizes ist es vonnöten, das Körper und Geist eins sein müssen, damit der Mensch nach seinen höchsten Künsten greifen kann. Cho-Han Sung hatte diesen und andere Grundsätze einst im Rahmen mehrjähriger Studien verinnerlicht. Sein Leben als Entdecker begann schon in frühen Kindesjahren. Später unterwegs auf der Walz, um die Welt und seine Bewohner kennenzulernen, trieben die Launen der Natur ihn weitab von seinem Pfad. Sprichwörtlich um sein Leben gekämpft, fand er schließlich Rettung an der westlichen Küste der Insel Honshū. Nach seiner Genesung wieder im Besitz der alten Kräfte, bringt er sich seitdem in den Alltag des dörflichen Lebens ein. Ob fachlich-versiertes Handwerk, alle nur denkbaren Lieferungen oder einfach nur menschlich-seelischer Beistand – es gibt wohl kaum eine Herausforderung auf dieser Welt, die Cho-Han schulterzuckend ignorieren würde.
Yuna, Herz und Hüterin von Kyoto

Weit abseits von den Burgen und Fürsten des Abendlandes, lebt Yuna Takara. Sie ist eine der zahlreichen Bediensteten im Hofstaat um den derzeitigen Tenno und hält sich seit ihrer feierlichen Aufnahme im Palast von Kyoto auf. Die zierlich wirkende junge Frau mit dem schulterlangen Haar sagt von sich selbst, sie sei so gelassen und einsichtig wie niemand sonst auf der Welt. Dennoch ist sie durchaus um keinen klugen Spruch verlegen, wenn sich in ihrem strengen Tagesablauf eine Gelegenheit ergibt. Trotz der mitunter erdrückenden gesellschaftlichen Zwänge ist sie stolz auf ihre Herkunft aus dem Land der aufgehenden Sonne. Yuna ist bislang allerdings kaum Menschen von jenseits dieser Gestade begegnen. Ihre Neugierde richtet sich darum mehr als alles andere auf jene unbekannten Ländereien, die fernab von Honshu auf sie warten könnten …
Die weiteren Angehörigen der Gemeinschaft
Batuhan Uçar
Nicht wenige Ereignisse in der Geschichte des Orients wurden durch gewalttätige Entscheidungen herbeigeführt. Davon künden unzählige Überlieferungen, und davon weiß – anders als seine beiden Brüder – der kräftige Batuhan aus erster Hand zu berichten. Er hat es am eigenen Leib gespürt, den Widerspruch aus Angst und Mut zu Beginn einer Schlacht sowie das rastlose Wüten allein des Überlebens Willen. Stets war er an vorderster Front eingesetzt, zu Pferde, mit Pfeil und Bogen und während des Ansturms auf so viele Mauern. Bei Mantzikert im Jahre 1071 n. Chr. erreichte sein Leben als Soldat einen vorläufigen, rauschartigen Höhepunkt. Als hoher Offizier im Dienste der Armee von Schah Malik I. ist Batuhan mittlerweile zwar hauptsächlich mit der Truppenplanung sowie der Erprobung neuer Taktiken vertraut – würde es aber kaum ablehnen können, sein Streitroß eines Tages wieder in die Schlacht zu führen, wenn die Zeit ihn dazu ruft …
Derian at-Batoor
Es heißt, die Sandkörner in den Wüsten Afrikas würden mehr Geheimnisse bewahren als es Sterne in unserem Universum gibt. Einer, der dies bezeugen könnte, ist der älteste Sohn aus der Familiendynastie der at-Batoor. Derian ist sein Name – und als Sammler mit dem so zielsicheren wie einnehmenden Blick weithin bekannt. Diesem Talent nachzugehen, war ihm eigentlich vorherbestimmt. Doch die Wüste kennt kein Erbarmen. Finstere Umstände haben nicht nur ihn einst dazu gezwungen, seine Frau und Kinder im kargen Nichts des Sands zurückzulassen. Von diesem Moment zeichnete das Leben seinen Weg. Lebhafte Erinnerungen befeuern sein Gemüt, wie manche Narben prägen seinen Leib. Schließlich geriet er in die Fänge skrupelloser Geschäftemacher. Dazu verurteilt, mit Anfang Dreißig wohl für immer Zwangsarbeit zu leisten, hat er schon alle Hoffnung aufgegeben – als überraschende Ereignisse an der Küste zum Mare Nostrum ihm neue Möglichkeiten und einen Ausweg bieten …
Enar Thorsson
An jeder Vollmondnacht hallt ein Ur-Schrei durch das Land der Fjorde und nordischen Lichter. Es ist Enar, ein Hüne wie ihn nur die Götter geschaffen haben können, der bitter das Unheil über Skandinavien beklagt. Als Wortführer im Stammesrat kümmert er sich um die Angelegenheiten seiner Brüder und Schwester, die im küstennahen Hjelmeland zu Hause sind. Das in ihn gesetzte Vertrauen ist über alle Maßen fundiert, auch wenn er oftmals nur das Nötigste zu sagen wünscht. Die Sehnsucht nach einer eigenen Familie, Sinn für Humor oder gar ein ausschweifendes Leben als gesetzter Junggeselle sind seine Sache eher nicht. Zu sehr zeigt er sich denn besorgt darüber, was das Wesen der Wikinger und das künftige menschliche Dasein betrifft, und sieht nun mehr die Zeit gekommen, die Stämme Skandinaviens für einen kommenden, noch unerklärlichen Sturm zu rüsten.
Hannah
Jeder Mensch, so sagt es der gemeine Volksmund, hat so seine Sorgen. Diese sollte man zu lösen versuchen oder sich mit ihnen arrangieren. Wer nun dafür eine Schulter nötig hat, kann sich bei Hannah sicher sein. Denn Hannah, erfahren mit dem Auf und Ab des mittelalterlichen Lebens, hat halb Ravenau auf die Welt gebracht – sie ist quasi eine der Wächterinnen über Wohl und Wehen der Bewohner. Als Hebamme kennt sie Hinz und Kunz und weiß um deren Vergangenheit. Sie hat erlebt, wie nörgelnde Tunichtgute zu gestandenen Erwachsenen reiften, und wie schweres Schicksal manch Familie in bittere Verzweiflung stürzte. Hannah ist dabei die Erste, die von Neuigkeiten im überregionalen Kontext Kenntnis nimmt, und diese zum Wohl ihrer Gemeinschaft bestmöglich einzusetzen.
Lakshmi
Im Land der fünf Flüsse, nicht weit entfernt von den Ausläufern des Himalaya, sollen besondere Lebensumstände möglich sein, die andernorts in eine Katastrophe führen würden. Demnach arrangieren sich in diesen verschlungenen Weiten – trotz mancher Differenzen – Angehörige der Sikhs, hinduistische Gläubige sowie muslimische Einwanderer, welche einst nicht nur unter friedlichen Absichten in das Land gekommen waren. Lakshmi, inzwischen in ihren besten Jahren angekommen, lebt in diesen Landen. Als Mutter von drei Kindern, denen manch Schicksal widerfuhr, weiß sie bestens das Leben und seine defizilen Prüfungen zu händeln. Seit einiger Zeit ist sie eine der Verantwortlichen für ein lokales Bergwerk, das so wertvolle wie auch dringlich benötigte Rohstoffe zu Tage fördert. Bei diesem turbulenten Alltag ist es für die meisten Einwohner kaum möglich, einen Blick auf die Welt jenseits des Punjab zu richten, bis denn eines Tages eine Gruppe Fremder Lakshmi’s Heimatort erreicht – und ein Anliegen vorzutragen gedenkt, das nicht nur ihre Interessen berührt …
Omar-bin-Hafis al-Qāhir
Einst mit Angehörigen seines Stammes durch die arabische Halbinsel ziehend, gelangte Omar-bin-Hafis nach einigen Jahren in die historisch bedeutsame Metropolregion Kairo. Hier, am derzeitigen Amtssitz des Fatimiden-Kalifats, sollte sein bislang beflissen-gütiges Leben eine Wende erfahren. Als ein Besitzloser ohne jede Beziehung zu adeligen Würdenträgern zunächst mit großer Skepsis betrachtet, gelang es ihm auf interessanten Wegen dennoch, in den komplexen Hierarchien des sarazenischen Herrschaftsgeflechtes Einstand zu nehmen. Sein nicht nur durch das Leben in der Wüste geprägter Instinkt trug entscheidend zur Entfaltung seines politischen Talentes bei, was schließlich zur Vermählung und einer neuen Verantwortung führte. Ausgestattet nun mit den Privilegien eines Emirs, verantwortet er einen Distrikt in der Grenzregion nach Palästina, und widmet sich eines Tages sonderbaren Neuigkeiten, die da zu Beginn eines unbeschwerten Frühlings in das Land einziehen.
Nivalynn
Vor einigen Monaten, an einem tiefen Wintertag, trat jemand vor die Tore von Newcastle an der Tyne, und bat um Asyl auf unbestimmte Zeit. Diese Frau, die sich selber Nivalynn nennt, hat vorgeblich einen weiten Weg zurückgelegt. Aus Gründen, die zunächst noch unklar bleiben, wähnt sie sich hier nahe der Küste vorerst in Sicherheit. Weitergehende Einzelheiten über ihre Herkunft oder familiäre Beziehungen sind bisher nicht bekannt geworden. Allein ihre augenscheinliche Gewandung erlaubt zumindest Spekulationen ob ihrer Verbundenheit zu den Kindern von Avalon. Die freundschaftliche Bande, die sie rasch zu den Bewohnern der Stadt zu knüpfen verstand, macht sie allerdings erhaben über jeglichen Verdacht, kriminell oder in dunkle Machenschaften verstrickt zu sein. Wesentlich interessanter als Nivalynn’s vermeintliche Herkunft scheinen derweil jene Erkenntnisse zu sein, die sie über die jüngsten Vorkommnisse an der Grenze zu Schottland zu besitzen scheint.
Penelope
Penelope Herodias, so ihr vollständiger Name, ist nahe der Ortschaft Delphi zu Hause. Sie und die übrigen Frauen ihres Umfeldes sind Angehörige einer orthodoxen Glaubensgemeinschaft. “Neun Schwestern” nennt sich dieser Orden, der seit mehreren Hundert Jahren schon unter dem Schutz der byzantinischen Kaiser steht. Penelope selbst ist in das Kloster erst mit der Vollendung ihres 30. Lebensjahres eingetreten; über ihr vorhergehendes und womöglich nicht so ganz sorgenfreies Leben ist indes nichts bekannt geworden. Weder verraten ihre funkelnd blauen Augen nähere Einzelheiten, noch haben die übrigen Ordensschwestern sie einmal darüber ausgefragt – und das aus gutem Grund. Verschwiegenheit ist eine der obersten Tugenden, die von allen Gläubigen abverlangt werden, wenn sie denn künftig ihren Alltag im Kreise einer religiösen Gemeinschaft verbringen wollen.
Ramon
Recht groß gewachsen und behände im Umgang mit dem Schwert, um kein Risiko verlegen und nach allen Zielen bestrebt. So erscheint Ramon als das perfekte Abbild der aufkommenden Tugenden von ritterlicher Gestalt. Er ist der erstgeborene Sohn eines wohlhabenden Landesherren, der vor wenigen Jahren begründeten Königreich Böhmen Verantwortung trägt. Ramon fühlt sich denn so herausgefordert, seinen Mitmenschen durch Engagement und Tatendrang ein Beispiel zu sein. Diese neuen, im gesamten Abendland aufkommenden Ideale waren so sein Wegweiser durch alle Prüfungen, die ihn bisher durch das halbe süd-östliche Europa geführt haben. Und obwohl sein Ansinnen sich zuweilen lobenswert bewährt hat, stehen Handeln und Haltung seinerseits manchmal in Konflikt mit purem Egoismus: Ramon ist es gewohnt, zu bekommen was er haben will. Er kann Niederlagen nur mürrisch akzeptieren und verweigert sich manchmal selbst dann noch – wenn es ohnehin schon offensichtlich ist – dem Moment der Einsicht und Erkenntnis.
Samira
Südlich des Kaspischen Meeres, abseits der großen Handelsstraßen, erhebt sich aus den kargen Steppen bei Nacht ein Lichtermeer. Es handelt sich um eine Sammlung unterschiedlichster Gebäude, die aus der Ebene heraus langsam einen Bergkamm nehmen. Hier überdauert eine kleine Oase seit jeher alle Zeit. Die Ursprünge der sogenannten Lichterstadt reicht angeblich bis zurück in das alte Persien. Genaueres darüber weiß unter anderem Samira, eine Mittzwanzigerin mit einem geradezu stechend freundlichen Blick. Als Fremdenführerin und “Hand-für-alles” ist sie bestens über alles informiert, womit ihr ein halbwegs zufriedenstellender Verdienst für den Lebensunterhalt ihrer weit verzweigten Familie gelingt. Jene Angehörigen leben bislang recht streng nach den religiös Sitten ihrer Vorfahren. Diese Tradition gelten darum eigentlich als unverzichtbar – wären da nicht die Wende der Zeit erneut nach Samar-NaTah gekommen …
Thouraya el-amani
Schon seit der alten Zeit orientieren sich die meisten Menschen an einer klaren Hierarchie, um ihr Leben und Überleben erfolgreich organisieren zu können. Diese Ordnung hat so beinahe ausschließlich Männer ihre an die Spitze gebracht – eine Tradition, mit der wiederum Thouraya nichts anzufangen gedenkt. Ihrer Erfahrung nach – und das Leben in der Wüste Nordafrikas lehrt davon eine Menge – sind weder Geschlecht noch Abstammung entscheidend für ein hohes Amt oder Ansehen, sondern allein der Charakter sowie das konkrete Handeln eines Menschen. So und nicht anders verhält es sich in der Stammeskultur ihrer Vorfahren, seitdem jene einst über die Straße von Gibraltar nach Europa gekommen waren. Unzählige Herausforderungen hat Thouraya so seit Beginn ihrer Verantwortung gemeistert. Als Anführerin von mehr als fünftausend Angehörigen soll es sodenn ihre Aufgabe sein, ihren Nomadenstamm im zu Ende gehenden 11. Jahrhundert zu neuen Ufern zu führen.
Uther
An der Küste der Normandie lebten einst die Vorfahren von Uther Pendragon. Dessen Vater siedelte später mit den ersten normannischen Adeligen nach Großbritannien über, und fand in einer Frau aus den Reihen der letzten freien Sachsen die Gefährtin seines Lebens. Uther ist denn eines von deren Nachkommen. Im Zuge der späteren fränkischen Machtergreifung gelangte er während seiner rebellischen Jugendjahre an den Hof von London, und wurde vertraut mit den Prinzipien des ritterlichen Seins. Zu anfangs noch im Dienste des neuen britisch-christlichen Adels, ist er später in Ungnade gefallen; der daraus resultierende Verlust des familiären Ansehens ruinierte weithin seine Zukunft. Seitdem zieht Uther wohl allein durch ein ihm teils fremd auftretendes Land. Dank so manch Talents seinerseits, das sich vor allem in der Auffassung fremder Sprachen niederschlägt, bleibt er allerdings standhaft und ist seit Neuestem unverdrossen auf der Suche …
Wang Nei-Tan
Wenn jemand einen Rat über die Welt und das Leben an sich benötigt oder einfach nur ein nettes Gespräch von Mensch zu Mensch haben mag, dann soll er den Gelehrten Wang Nei-Tan aufsuchen. Der um viele Jahrzehnte erfahrene Chinese mit familiären Bindungen zur Südlichen Dynastie lehrt am Hof des Sohns des Himmels, und steht allen Wissbegierigen mit Rede und Antwort parat. Einst seine großen Förderer, die Kaiserlichen Gelehrten begleitend, hat Wang schon in jungen Jahren die Wissenschaft für sich entdeckt. Nach den ersten Jahren des Studiums in weiten Gegenden des chinesischen Reiches, verschrieb er sich später vollends der Gesellschaftskunde. Seine Entdeckungen sind bisher ohne Beispiel eindrucksvoll und könnten als nächstes auch jenseits seiner Heimat für Aufsehen sorgen – wenn es denn gelingt, jene große Erfindung endlich zu vollenden, die der Menschheit die Möglichkeit eröffnen kann, eine weitere Grenze zu überschreiten.
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